Champagner: Begriffserklärungen und Herstellung
Herstellung
Lese Champagner
Die Trauben für Champagner werden mit der Hand gelesen und sehr sorgfältig ausgewählt. Faule oder unreife Trauben werden aussortiert.
Für die Champagner-Herstellung ist einzig die Ganztrauben-Pressung zugelassen.
Die Trauben werden in zwei Durchgängen gepresst. Der Most, der beim ersten Pressen gewonnen wird hat die beste Qualität und wird als Tete de Cuvee bezeichnet. Nach dem ersten Pressen wird die Maische gewendet und erneut gepresst. Den daraus gewonnenen Most bezeichnet man als Taille.
Für die Erzeugung von Champagner ist nur Most aus den ersten beiden Pressvorgängen zugelassen.
Erste Gärung
Der Most, der aus dem ersten oder der zweiten Pressen hervorgegangen ist, wird bei niedrigen Temperaturen für eine Dauer von 12 bis zu 48 Stunden geklärt, bevor er in den Gärbehälter gefüllt wird.
In der Regel werden für die Gärung Stahltanks verwendet. Einige Champagnerhäuser verwenden aber auch Eichenfässer.
Die erste Gärung erfolgt bei Temperaturen um 20°C und dauert bis zu drei Wochen. Nach der Ersten Gärung wird der Wein erneut geklärt.
Assemblage
Auf deutsch bedeutet Assemblage Verschnitt.
Der Begriff Assemblage wird allerdings fast ausschließlich für die größeren Weine der Champagne oder auch des Bordeaux verwendet. Bei einfacheren Weinen wird in der Regel der Begriff Coupage verwendet.
Welche Jahrgänge, welche Lagen und welche Anteile der Rebsorten verschnitten werden, ist zumeist ein großes Geheimnis. Der in einem Champagnerhaus für die Assemblage Verantwortliche wird Chef de Caves genannt.
Der fertige Wein wird anschließend als Cuvee bezeichnet.
Flaschengärung
Die zweite Gärung eines Weines, die durch die Zugabe von Zucker künstlich eingeleitet wird und in der Flasche abläuft, wird als Flaschengärung bezeichnet.
Diese Methode kann bei Schaumweinen angewendet werden, für die Herstellung von Champagner ist sie vorgeschrieben.
Aber auch außerhalb der Champagne werden vor allem qualitativ hochwertige Schaumweine mit der Flaschengärung erzeugt.
Sur Lie
Zu deutsch heißt sur lie Hefesatzlagerung.
Wenn die Gärung abgeschlossen ist, wird der Wein noch längere Zeit auf der Hefe liegen gelassen.
Durch diesen Vorgang erhält der Wein einen schönen Hefeton und einen frischen Geschmack.
Die Dauer der Hefesatzlagerung richtet sich nach dem gewünschten Ergebnis. Beim Champagner erfolgt dieser Prozess in der Flasche. Bei anderen Schaumweinen kann die Hefesatzlagerung aber auch im Tank erfolgen.
Methode champenoise
Methode champenoise ist ein Herstellungsverfahren für Schaumweine.
Seit 1994 darf diese Bezeichnung nurmehr für die Herstellung von Champagner verwendet werden.
Bei der Methode champenoise erfolgt die zweite Gärung in der Flasche, die Flaschen werden mittels Rüttelpult regelmäßig gerüttelt und schließlich entheft.
Außerhalb der Champagne wird dieses Verfahren auch als Methode classico bezeichnet.
Remuage
Bei der Herstellung von Schaumweinen nach dem Verfahren der Flaschengärung müssen die Flaschen immer wieder gerüttelt oder gedreht werden. Dieser Prozess wird als Remuage bezeichnet.
Für diesen Vorgang gibt es spezielle Rüttelpulte.
Die Remuage dient dazu, den Hefebodensatz langsam in den Flaschenhals, hinter den Korken, zu befördern.
Der für das Rütteln Zuständige wird als Remueurs bezeichnet.
Degorgement
Das Entfernen des Hefesatzes aus der Flasche heißt Degorgement.
Durch das Rütteln der Champagnerflaschen wurde dafür gesorgt, dass sich der Hefesatz vom Boden der Flasche bis zum Flaschenhals vorgeschoben hat und zum Schluss direkt hinter dem Korken sitzt.
Beim Degorgieren wird der Flaschenhals in eine sehr kalte (-20°C) Salzlösung gehalten und darin geöffnet. Der Propfen aus Hefesatz, der sich hinter dem Korken gebildet hatte, schießt aus der Flasche.
Nach dem Degorgement folgt die Liqueur d'expedition.
Liquer d´expedition
Degorgement folgt die Liqueur d'expedition. Dabei werden die vom Hefesatz befreiten Flaschen entweder mit Cognac oder mit einer Mischung aus Wein und Rohrzucker aufgefüllt, um die fehlende Menge zu ersetzen.
Durch diesen Zusatz erhält der Champagner der gewünschten Süßegrad.
Bei Jahrgangs-Champagner entfällt die Liqueur d'expedition.
Nach diesem Vorgang werden die Flaschen verkorkt.
Kontrolle
Champagner zählt zu den Produkten, die sehr stark kontrolliert werden und damit zahlreichen Vorschriften und regelungen unterliegen.
Sowohl auf dem Etikett als auch auf dem Korken muss die Bezeichnung "Champagne" zu finden sein. Bei Jahrgangschampagnern zusätzlich die Jahrezahl.
Außerdem muss auf dem Etikett die Kontrollnummer vom CIVC, dem Champagne Verband zu finden sein.
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