Internationale Rotwein Rebsorten A-C: Aramon, Barbera, Blauburger, Zweigelt, Blaufränkisch, Bobal, Cabernet Franc, Cabernet Frank, Cabernet Sauvignon, Carignan, Cinsaut

Internationale Rotwein Rebsorten A-C

Aramon

Im Languedoc bildet die rote Rebsorte Aramon die Grundlage für die Massenweinproduktion.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Aramon, die am meisten kultivierte Rebsorte Frankreichs, seit den 1960er Jahren hat die Carignan sie aber aus dieser Stellung verdrängt.

Ihren Siegeszug hatte die Aramon ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau und ihrem Ertragsreichtum zu verdanken.

Die heute schon recht alten Aramon Reben können, wenn sie rigoros zurückgeschnitten werden, einen konzentrierten, rustikalen Rotwein hervorbringen. Werden die Reben nicht streng zurückgeschnitten, liefern sie die Grundlage für einen recht einfachen sehr hellen Rotwein, der wenig Alkohol aufweist.

Außerhalb Frankreichs wird die Aramon in Algerien und Argentinien kultiviert, allerdings nur in geringem Umfang.

Barbera

Die ertragreiche und vielseitige Rebsorte Barbera ist die nach Sangiovese meist angebaute rote Rebsorte Italiens.

Aber Barbera ist nicht nur in Italien, sondern auch in vielen anderen Weinbauländern vertreten.

Typisches Merkmal dieser Rebsorte ist der hohe Säuregehalt, den die Trauben selbst bei großer Hitze und Trockenheit behalten. Aus diesem Grund ist sie in Italien auch so beliebt.

Die weine aus Barbera sind säurereich und reichen von einfachen spritzigen Weinen bis hin zu kraftvollen und relativ langlebigen Weinen.

Beheimatet ist die Barbera-Rebe vermutlich im Piemont. In dieser Region stellt sie einen sehr großen Teil (ca. die Hälfte) an der gesamten Rebmenge dar.

Blauburger

Dr. Zweigelt entdeckte die rote Rebsorte Blauburger in den 1920er Jahren, als er in Klosterneuburg die Sorten Portugieser x Blaufränkisch miteinander kreuzte.

Blauburger ist fast ausschließlich in Österreich verbreitet, wo sie allerdings weit weniger verbreitet ist als z.B. Zweigelt. Blauburger findet man hauptsächlich in Niederösterreich, wo sie relativ leichte Rotweine hervorbringt.

Blauer Zweigelt

Zweigelt oder auch Blauer Zweigelt heißt die in Österreich beliebteste Rebsorte.

Entstanden ist die Zweigelt Rebe im Jahre 1922 als Dr. Zweigelt in der österrreichischen Weinbforschungsanstalt Klosterneuburg Blaufränkisch x St.LAurent miteinander kreuzte.

Blauer Zweigelt ist in allen österreichischen weinaburegionen vertreten. Bei den Winzern ist die Sorte beliebt, weil sie gute Erträge bringt und relativ früh reift.

In der Regel sollte in Blauer Zweigelt jung getrunken werden. Natürlich gibt es auch Außnahmen von dieser Regel. einige Winzer verstehen es, einen kräftigen und lagerfähigen Rotwein aus dieser Rebe zu keltern.

Auf Grund des Erfolgs in Österreich werden auch in Deutschland und England Versuche mit der Zweigelt-Rebe unternommen.

Blaufränkisch

Die Bezeichnung Blaufränkisch wird in Österreich für die in Deutschland als Limberger und in Kalifornien als Lemberger bekannte rote Rebsorte verwendet.

In Österreich ist die Blaufränkisch heute eine der am häufigsten angebauten roten Rebsorten. Vor allem im Burgenland ist die Sorte weit verbreitet. Vor allem am Ufer des Neusiedlersees, im pannonischen Klima findet die Blaufränkisch sehr gute Bedingungen vor.

Die Weine, die aus Blaufränkisch gekeltert werden weisen eine tiefrote Farbe und kräftige Säure auf. Viele österreichische Winzer sind dazu übergegangen diese Sorte wie einen Syrah zu behandeln. Oft wird Blaufränkisch auch mit Cabernet Sauvignon und Pinot Noir verschnitten.

Bobal

In spanischen Massenweinregionen wie Alicante und Utiel-Requena spielt die rote Rebsorte Bobal eine wichtige rolle. Hier wird sie zu tiefroten Weinen oder zu Traubenkonzentraten verarbeitet.

Die Weine, die aus Bobal gekeltert werden sind säurehaltig und nicht so alkoholreich. In den meisten Fällen wird Bobal verschnitten, besonders häufig mit Monastrell, aber auch mit anderen Sorten.

Der einzige DO-Wein, in dem Bobal als Bestandteil zugelassen ist, ist der Utiel-Requena.

Cabernet Franc

In den meisten Fällen steht die Rebsorte Cabernet Franc im Schatten der Cabernet Sauvignon-Rebe. In ihrer Heimat Frankreich genießt sie allerdings in einigen Regionen wie dem Loire-Tal oder in Saint Emilion (Bordeaux) sehr großes Ansehen.

Ein typischer Cabernet Franc ist nicht so langlebig, leicht, weist Frucht auf und verfügt über ein Kräuteraroma. Dass ein Cabernet Franc auch anders sein kann beweist der Cheval Blanc, der weltweit wohl bekannteste Wein, der zum größten Teil aus Cabernet Franc gekeltert wird.

Diese Rebsorte gedeiht auch bei kühleren Temperaturen sehr gut, sodass sie auch in nördlicheren Weinbauregionen beliebt ist. Besonders gut sind die Bedingungen für diese Sorte an der Loire und im Libournais.

Aber nicht nur in Frankreich, sondern auch in Italien, in Osteuropa und den USA wird die Cabernet Franc kultiviert.

Cabernet Frank

In Italien wird die aus Frankreich stammende Sorte Cabernet Franc als Cabernet Frank bezeichnet.

Sie ist vor allem in Nordostitalien verbreitet, wo sie oft nur als Cabernet bezeichnet wird.

Die in Italien aus dieser Sorte erzeugten Weine weisen häufig eine sehr starke Kräuternote auf, die die Fruchtaromen übertönt.

Cabernet Sauvignon

Es handelt sich bei Cabernet Sauvignon um eine der bekanntesten Rebsorten überhaupt.

Ursprünglich wurde die Sorte im Bordeaux kultiviert, wo sie fast immer mit anderen Sorten z.B. Merlot oder Cabernet Franc verschnitten wird, über die ganze Welt ausgebreitet.

Wie erwähnt wird Cabernet Sauvignon im Bordeaux häufig mit Merlot oder Cabernet Franc verschnitten, in anderen Regionen wird sie ebenfalls sehr häufig mit Merlot oder anderen regionstypischen Sorten verschnitten. Es gibt Cabernet Sauvignon aber auch als reinsortigen Wein. Reinsortig weist Cabernet Sauvignon ein leicht zu identifizierendes Paprikaaroma und einen an schwarze Johannisbeeren erinnernden Fruchtgeschmack auf.

Cabernet Sauvignon ist die meistangebaute Spitzen-Rebsorte der Welt. In kühleren Ländern wie z.B. Deutschland oder England ist sie allerdings nicht vertreten. Ansonsten gibt es fast kein Weinbauland auf dieser Welt, dass auf den Anbau dieser Rebsorte verzichtet!

Carignan

In Frankreich ist die Carignan die meistangebaute Traubensorte. Die Anbaufläche für diese Rebsorte ist in frankreich fünfmal größer als die für Chardonnay!

In Italien lautet der Name Carignano, in Spanien Carinena und in den USA Carignane.

Die aus der Carignan-Traube gekelterten Weine lassen für Weinkenner viel zu wünschen übrig. Sie weisen reichlich Säure und Tannin auf - dafür aber nur selten Aroma. Außerdem ist die Rebe sehr anfällig für Mehltau, Fäule und Schädlingsbefall. Dafür treibt sie recht spät aus und liefert hohe Erträge.

Besonders verbreitet ist die Carignan im Languedoc, wo sie aber in Spitzenweinen, obwohl von der Appellationsvorschrift her zugelassen, nur in geringem Umfang zu finden ist. Nur wenige, sorgfältig gepflegte alte Rebstöcke können einen Carignan hervorbringen, der so etwas wie Charakter besitzt.

Ihren Ursprung hat die Rebe vermutlich in der spanischen Region Aragon, wo die Carinena wie sie dort heißt, aber kaum noch kultiviert wird. Heute kommt sie in Spanien hauptsächlich in Katalonien vor.

Die Carignan kommt wegen der späten Reife nur in wärmeren Weinbaugegenden vor.

Cinsaut

Im Languedoc in Südfrankreich ist die rote Rebsorte Cinsaut oder auch Cinsault beheimatet.

Die Cinsaut weißt viele Ähnlichkeiten zur Grenache auf. Besonders gut geignet ist die Cinsault für die Erzeugung von Rosewein, da sie in der Jungend recht leichte und milde Weine hervorbringt.

Die Cinsaut-Rebe ist in ganz Südfrankreich und auch in Korsika verbreitet. Außerhalb Frankreichs wird sie vor allem in nordafrikansichen Ländern, in Südafrika und in Australien kultiviert.

Im Bereich der südlichen Rhone wird Cinsaut für die Herstellung von Chateauneuf-du-Pape verwendet, was diesem eine ganz besondere Note verleiht.

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